CTG-Diagnostik

Der Cardiotokograph (CTG) - der sogenannte Herz-Ton-Wehenschreiber - ist ein unverzichtbares diagnostisches Verfahren in der Geburtshilfe. Das Wort setzt sich zusammen aus: Cardio = Herz, Toko = Wehe und Graphie = Schreiben.

Das Verfahren

Das Gerät besteht aus einem Ultraschallkopf, einem Wehendruckmesser und einem Analysegerät, das die Signale verarbeitet und sichtbar auf einem Monitor und gleichzeitig zur Dokumentation auf einem Papier aufzeichnet.

Der Herzton- und Wehenschreiber misst den zeitlichen Abstand zwischen zwei Herztönen Ihres Kindes und nimmt gleichzeitig über den Wehendruckmesser die Wehen der Mutter auf.

Daraus errechnet das Analysegerät die Herzfrequenz des Ungeborenen. Krankhafte Veränderungen der Wehentätigkeit der Mutter und der Herzfrequenz des Kindes können erkannt und dargestellt werden.

Der Arzt achtet bei der Analyse auf

  • wehenabhängiges Ansteigen der Herzfrequenz des Kindes (Akzelerationen)
  • wehenabhängiges Absinken der Herzfrequenz des Kindes (Dezelerationen)
  • Normale, erhöhte oder erniedrigte Herzfrequenz des Kindes (Grundfrequenz)
  • Veränderungen der Grundfrequenz des Kindes (Bandbreite/Variabilität)

Anhand dieser vier Kriterien erfolgt die Beurteilung

  • Normal – alle vier Kriterien sind normal
  • Suspekt – mindestens ein Kriterium ist verdächtig
  • Pathologisch – mindestens ein Kriterium ist krankhaft verändert oder zwei oder mehr Kriterien sind verdächtig

Die CTG-Untersuchung wird durchgeführt bei:

A. Gründe zur erstmaligen CTG-Registrierung im Rahmen der Schwangerenvorsorge

  • In der 26. und 27. Schwangerschaftswoche bei Verdacht auf drohende Frühgeburt
  • Ab der 28. Schwangerschaftswoche bei festgestellten Herztonveränderungen des Kindes oder Verdacht auf vorzeitige Wehentätigkeit

B. Gründe zur CTG-Wiederholung sind u. a. folgende CTG-Veränderungen/Befunde:

  • Herzfrequenz des Kindes > 160/Minute (Anhaltende Tachykardie)
  • Herzfrequenz des Kindes < 100/Minute (Bradykardie)
  • Absinken der Herzfrequenz des Kindes (Dezelerationen)
  • zu geringe Schwankungsbreite der Herzfrequenz  des Kindes (Hypooszillation)
  • keine Schwankungen der Herzfrequenz des Kindes (Anoszillation)
  • Unklarer Cardiotokogramm-Befund bei Verdacht auf vorzeitige Wehentätigkeit
  • Mehrlinge
  • Intrauteriner Fruchttod bei vorangegangener Schwangerschaft
  • Verdacht auf Plazentainsuffizienz (Mutterkuchenschwäche), das heißt Beeinträchtigung des kindlichen Stoffwechsels – nach klinischem oder biochemischem Befund
  • Übertragung
  • Blutung aus der Gebärmutter
  • Medikamentöse Wehenhemmung

Ihr Nutzen

Mit Hilfe des CTGs wird im Rahmen der Schwangerenvorsorge Ihr Ungeborenes optimal überwacht.

Während der Geburt zeigt das CTG, ob Ihr Baby den Geburts-Stress gut verkraftet und es normal auf die Wehen reagiert.

Auf diese Weise können eventuelle Störungen frühzeitig erkannt und wenn nötig, kann rechtzeitig gehandelt werden.